Gemeinsam.Schule.Leben.

Der Toaster wird zwar warm, aber das Gitter geht nicht hoch. Das Fahrrad ist noch intakt, aber der Hinterreifen dreht sich allerdings nicht mehr. Den Lieblingsrock würde man noch gerne tragen aber er ist zu klein geworden oder aber man hat nicht das nötige Werkzeug zum Reparieren: Was tun? Wegschmeißen wäre zu schaden und Reparieren in einer Werkstatt oder das Ändern einer Schneiderei würde sich nicht lohnen. Die Lösung des Problems hat die „Eine-Welt-AG“ am letzten Samstag im Juni entdeckt.

Repair-Cafes sind dazu da, um Sachen, die kaputt sind, zu reparieren, dabei soll es aber keine Konkurrenz zu Werkstätten oder Schneidereien werden, in erster Linie geht es um Ressourcenschonung und die Vermeidung von Müll. Sie sollen eben bei solchen Beispielen wie oben genannt aushelfen.
Das Repair-Cafe findet schon seit drei Jahren, nämlich seit September 2014, jeden letzten Samstag im Monat hier in Offenburg satt. Träger ist dabei der „BUND“. Aber auch andere Unterstützer wie zum Beispiel die Stadt, die vom Stadtteil- und Familienzentrum Räume zu Verfügung stellt. Das E-Werk Mittelbaden hat einen Spannungsprüfer zu Verfügung gestellt. Auch die BAO, die Baustoff und Aufbereitungslager GmbH in Offenburg, die also hier für die Müllentsorgung zuständig ist, spendet Plakate und Flyer. Die Unterstützung ist groß.
Der Ablauf erfolgt so: Wenn man einen kaputten Gegenstand hat aus dem Bereich Elektronik, Textilien oder ein Fahrrad, kann man damit zum Cafe gehen. Zuerst muss man sich am Empfang melden. Dort bekommt man einen Laufzettel, auf dem man den Schaden des Gerätes näher beschreiben kann. Wenn der Experte gerade einen anderen Auftrag bearbeitet, kann man sich, um seine Wartezeit zu verkürzen, in eine Art Wartezimmer setzten und fairen Kaffee trinken (vom Offenburger Weltladen zu günstigen Preisen zu Verfügung gestellt). Danach, wenn der/die Handwerker/in oder der/die Näher/in Zeit hat, geht man mit seinem Gegenstand zu ihm/ihr. Wichtig ist dabei, dass man die Sachen nicht einfach abgibt und später wieder kommt, sondern das man mithilft, die Sache zu reparieren. Dadurch hat man später Erfahrungen, wenn es wieder kaputt geht, aber auch beim Kauf eines Produktes achtet man darauf, dass man zum Beispiel die Batterie rausnehmen kann oder das Gehäuse wegschrauben kann. Denn viele Firmen wollen, dass man ihre Geräte nicht man mehr reparieren kann und man sich deshalb was Neues kaufen muss. Es sind durchschnittlich 15 Personen zum Helfen da. Und pro Termin werden durchschnittlich 35 Zettel bearbeitet. Die Experten sind Leute, die sich einfach in einem Bereich gut auskennen, die vom Beruf sind oder einfach ihren Bereich als Hobby ausüben.
Bei unserem Besuch waren alle Mitarbeiter nett und konnten uns alle Fragen beantworten. Wir finden die Aktion sehr gut und laden euch, im Namen des Repair-Café-Teams, herzlich dazu ein, das Café zu besuchen.