Gemeinsam.Schule.Leben.

Eine wahrhaft nahrhafte Runde, auch hinsichtlich des Erkenntnisgewinns, hatten die Lehrer Regina Törnig-Grohe und Christian Brunner, die beide auch als Moderatoren fungierten ,zusammengestellt: Frau Professor Dr.Ute Bender,die an der Pädagogischen Hochschule Freiburg die Fachrichtung ‘Ernährung und Konsum und ihre Didaktk’ lehrt,sowie Beate Hauswirth-Eggs und Markus Eggs, die gemeinsam einen zertifizierten Bio-Bauernhof in Hohberg-Hofweier betreiben,stellten sich nach einem Vortrag den Fragen von Schülerinnen der 9. und 10.Klassen sowie von interessierten Eltern. Diese sehr interessante Podiumsdiskussion war die Auftaktveranstaltung zur Ernennung der Klosterschulen zur UNESCO-Projektschule ,die am 18.10.2019 stattfinden wird. Unsere Eßgewohnheiten werden mehr und mehr auch medial beeinflußt , so dass wir in unserem Konsum oft auch Trends folgen, wie z.B. ‘Fast food’, ‘Fingerfood’ oder ‘bewußte Ernährung’. Der Konsument ist gelegentlich mit solchen neuen Trends überfordert. Hr.Eggs erkannte hier ein Problen der Prioritätensetzung:War es vor Jahren noch selbstverständlich, dass ein nicht unerheblicher Teil des Familieneinkommens in Lebensmittel investiert wurde,so dominiert heute eine oft schon extreme Kostenüberlegung die tägliche Ernährung. Es gelte also abzuwägen zwischen einer möglicherweise dritten Jahresurlaubsreise und hochwertigen,ökologisch produzierten und somit etwas teureren Lebensmitteln. Er führte hier den enormen Preisdruck großer Discounter auf die Milchpreise vor allem gegenüber den konventionellen Landwirten an : Erst Massenproduktion ermöglicht solch niedrige Preise. Frau Hauswirth- Eggs brach, bei allem kritischen Umgang mit unserer Ernährung eine Lanze für das Essen als nahrhaften Genuß:”Essen soll auch Spaß machen!” Ihr Kriterium für eine gute Ernährung: Das Entwickeln eines guten Körpergefühls !
Eine Feststellung der Wissenschaft, so Professorin Bender, sei, dass Frauen sich sozialisationsbedingt mehr mit Essthemen beschäftigen als Männer, allerdings spielen hier oft auch Klischees eine Rolle. Auch sind Frauen und Mädchen im Allgemeinen mehr mit Essstörungen belastet als Männer. Frau Törnig-Grohe wollte von Professorin Bender wissen,welche Fragestellungen von Studenten, die ja später als Lehrer auch eine Multiplikatorenfunktion haben ,häufig auftreten. So vor allem zu Tierhaltung, Tierethik oder wie man Schüler unterstützen könne,eigenständige Konsumentscheidungen zu treffen. Ein Ziel dieser Pädagogik also: Das Abwägenkönnen! Auch der Begriff “Hunger”, in unserer doch allgemein reichen Gesellschaft nicht gerade ein existenzielles Massenphänomen, wurde erörtert . Auch in der Schulverpflegung liegt, trotz vieler Fortschritte, noch vieles im Argen. Einig war man sich, dass eine Dogmatik in der Ernährung vermieden werden sollte. “Freude am Essen -aber bloß keine Dogmen!”
Herr Eggs wies darauf hin, dass “…unser Essen auf unserem Boden wächst”, ein Teil gesunder Ernährung sollte also auch die Erhaltung der Böden als natürliche Lebensgrundlage berücksichtigen – also sparsamster Flächenverbrauch und weniger Bodenversiegelung.

Heinz Schaufler -hes-

Das Bild (Aufn.:Regina Törnig-Grohe) v.l.n.r.: Christian Brunner,Frau Prof.Ute Bender,Hr. Markus Eggs,Frau Beate Eggs-Hauswirth,Frau Regina-Törnig-Grohe