Was schon vor einigen Monaten zusammen mit Herrn Barale vom Ordinariat Freiburg geplant wurde, wurde am Montagmorgen, den 27.03.2017, in den ersten beiden Religionsstunden Wirklichkeit. Denn Frau Diedi Diallo besuchte uns im Rahmen der Misereor-Fastenaktion 2017 in der Klosterschule, um von ihrer Arbeit in ihrem kleinen Dorf Tambolo in Burkina Faso zu berichten.
Die Schülerinnen der Klassen A7a und A7b erfuhren dabei einiges über das Land Burkina Faso, das zu den ärmsten Ländern des afrikanischen Kontinents zählt und dessen Bevölkerung vorwiegend von der Landwirtschaft und insbesondere von der Milch der Kühe lebt. Wie die meisten Frauen Burkina Fasos ist auch Frau Diallo für das Melken und Versorgen der Kühe zuständig, was unter den dortigen Bedingungen mit sehr vielen Herausforderungen, Mühen und Problemen verbunden ist. Doch gerade hier ist PASMEP, ein Projektpartner von Misereor, aktiv und hat durch den Bau einer Minimolkerei dafür gesorgt, dass Frauen jetzt in nächster Nähe ihre Milch verkaufen und mit dem Erlös einen Schulbesuch ihrer Kinder finanzieren können. Zugleich arbeiten auch viele Frauen in der Minimolkerei, wo die heimische Milch pasteurisiert und zu Joghurt verarbeitet wird. Auch durch Alphabetisierungskurse und Weiterbildung in landwirtschaftlichen Fragen hilft PASMEP den Menschen, selbst die Probleme vor Ort zu lösen und die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherer zu gestalten. Viele gute Ideen wachsen so mit Hilfe von Misereor in Burkina Faso und sorgen dafür, dass sich die Lebensbedingungen der Frauen Stück für Stück verbessern und die Menschen hoffnungsvoller in die Zukunft schauen können.
Nachdenklich wurden jedoch viele Schülerinnen, als Frau Diallo berichtete, dass billiges Milchpulver aus Europa die Märkte in Burkina Faso überschwemmt und dafür sorgt, dass die heimische Milch oft nicht gekauft wird, weil sie vom burkinischen Staat nicht bezuschusst wird und deshalb teurer ist als europäisches Milchpulver. In einer sich anschließenden Fragerunde meldeten sich viele Schülerinnen zu Wort und konnten von Frau Diallo noch viele interessante Informationen über ihr Leben im Dorf Tambolo erfahren. Hier gibt es keine Kleinfamilien, sondern die meisten Familien sind mit 15 Kindern etwas größer als bei uns. Außerdem sind die Väter oft nicht zu Hause, weil sie als Hirten mit den restlichen Kühen auf die Suche nach Gras und Wasser begeben und deshalb oft weit weg ziehen müssen.
Mit einem Dankeschön und reichem Applaus wurde Frau Diallo, ihre Dolmetscherin Frau König und Herr Barale von den Schülerinnen aus dem „Milchhäusle“ verabschiedet.