Gemeinsam.Schule.Leben.

Sie recherchierten, filmten und siegten: Juli Berger, Cerine Bouderbane, Amelie Braun und Cara Kahlau (alle A11a) gehören zu den 21 Schülergruppen, die den Geschichtswettbewerb auf Landesebene gewonnen haben. Das Thema der 27. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten lautete: „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Angela Pace, machten sich die vier Mädchen auf eine spannende Spurensuche in Offenburgs sportliche Vergangenheit.

Als Wettbewerbsthema haben sie sich für „The Winner takes it all? Olympia im Wandel der Zeit aus der Sicht der Offenburger Sportlerin Ellen Mundinger“ entschieden, die 1972 an den Spielen teilnahm. Das Finden der Fragestellung, die sich jetzt so wunderbar liest, war allerdings ein langer Prozess. „Wir hätten auch sehr gerne etwas zur NS-Zeit gemacht,“, erzählt Cara Kahlau. Jedoch scheiterte dieses Vorhaben an fehlendem Material, wie so viele andere Ideen auch. „Wir fanden zu Beginn einfach partout kein Thema.“, erinnert sich Juli Berger. Schließlich seien sie sogar zu dem Punkt gekommen, an dem sie darüber nachgedacht haben, das Ganze abzubrechen.  Aber dann kam es zu einer Begegnung, die alles änderte. Juli traf zufällig ihren ehemaligen Geschichtslehrer Herr Schuster und sie kamen ins Gespräch. „Er hat uns mehrere Namen genannt – unter anderem auch Ellen Mundinger.“, berichtet Juli. Über die Hochspringerin und Olympia `72 gab es zahlreiche Quellen, die gut verwertet werden konnten. Auch die Möglichkeit, mit Ellen Mundinger, ein Zeitzeugeninterview zu führen, war eine Chance, die die vier ergreifen wollten. Von November 2020 bis Februar 2021 recherchierten, lasen, filmten und interviewten sie. Es war arbeits- und zeitintensiv und nicht immer leicht. „Die Schließung aller Archive und Bibliotheken aufgrund der Corona-Maßnahmen war eine der Schwierigkeiten, mit denen wir zu kämpfen hatten.“, berichtet Cerine Bouderbane.  Aber sie hatten Glück, denn das Stadtarchiv erklärte sich bereit, ein paar Quellen abzuscannen. „Darüber waren wir sehr froh und dankbar, denn die Recherchen, die wir anfertigten, waren äußerst umfangreich und wie so oft mussten mehrere Quellen unter die Lupe genommen und in allumfassende Texte miteinbezogen werden.“, bemerkt Cerine. Wenn Amelie Braun daran zurückdenkt, ist sie und ihre drei Mitschülerinnen stolz auf das Geleistete, darauf am Ende der Woche so viel Neues gelernt und entdeckt zu haben. “Zum Beispiel wie eng verflechtet die Teilbereiche waren, zu denen wir recherchierten (Gesellschaft, Politik, Medien, Sponsoren und Sportler*innen).”, bemerkt Cerine. Beeindruckt sind die vier auch darüber, was man als Team gemeinsam erreichen kann und wie sich aus den Einzelheiten ein Gesamtwerk zusammengesetzt hat. „Oft war die Zeit knapp und man hatte die Befürchtung, dass man das Abgabedatum nicht einhalten könne. Durch unsere harte und strukturierte Arbeit haben wir es letztlich doch geschafft.“, strahlt Amelie. Die Mädchen und ihre Lehrerin Angela Pace hatten sich kein einziges Mal, als Gruppe, in Präsenz gesehen. „Wir haben das gesamte Projekt bis zum Filmen und Schneiden des Videos wegen Corona online auf die Beine gestellt.“, erzählt Cara Kahlau. Dass sie es dann sind, die einen der begehrten Landespreise gewinnen, damit haben sie nicht gerechnet. Der Sieg sei ein kleiner Traum gewesen, sagt Juli, von dem alle heimlich geträumt hätten, aber nicht wirklich daran geglaubt haben. Bundesweit gingen 3400 Teilnehmer an den Start, 1349 Beiträge reichten die Schüler einzeln oder in Gruppen ein.

Im Herbst werden die besten Arbeiten auf Landesebene ausgezeichnet, bevor im November 2021 die Bundessiegerinnen und Bundessieger ermittelt und in Berlin durch den Bundespräsidenten geehrt werden. Vielleicht der nächste Erfolg, für die Offenburger Klosterschülerinnen.