Gemeinsam.Schule.Leben.

Walter Haffners “Intrada” ,im Stil eher zeitgenössisch- modern, eröffnete das diesjährige ‘Adventssingen’. Die Kammermusik-AG unter der der Leitung von Dr.Sebastian Klemm zeigte sich dabei als ausgereiftes Ensemble: Virtuos in der Technik ,präzis im Zusammenspiel und feinfühlig in der Interpretation. Eine Adventssüßigkeit der besonderen Art: Georg Philipp Telemanns barockes “Dolce”,überzeugend dargeboten von Charlotte Fayner auf der Querflöte in Begleitung von Dr. Klemm am Orgelpositiv.
“Immer ein Lichtklein mehr im Kranz, den wir gewunden…” Direktor Wilfrid Arens zitierte in seiner Begrüßung das Gedicht von Matthias Claudius . Er zeigte sich stolz auf die Leistung der 5. Klassen und der Kammermusik-AG, die in mühevoller Probenarbeit dieses Konzert vorbereitet hatten. Sein Wunsch, dass die Zuhörer dieses Licht aus dem Konzert mit nach außen tragen mögen, sollte sich vielfach erfüllen. Dazu trug sicher auch die wunderbare Atmosphäre der Klosterkirche bei, für deren Nutzungsmöglichkeit sich Wilfrid Arens bei den
Schwestern des Klosters Unserer Lieben Frau bedankte.
Die Kammermusik-AG und der Chor aller 5.Klassen aus Realschule und Gymnasium sangen mit viel Freude ein sehr mitreißendes “Wir sagen Euch an den lieben Advent”.
Das Kinder-Musical “Suleilas erste Weihnacht” war eine Herausforderung an die musikalischen und auch mimischen Talente der jungen Akteure. Das Stück hatte sehr aktuelle Bezüge: Das iranische Flüchtlingsmädchen Suleila trifft mit weiteren Jugendlichen auf einen Obdachlosen unter der Brücke und sie unterhalten sich über das bevorstehende Weihnachtsfest.
Suleila weiß gar nicht, wovon die anderen reden: “Warum feiert ihr Weihnachten ?” fragt sie den Obdachlosen, der ihr bereitwillig die biblische Geschichte erzählt. Überwiegend in jugendnahem Rap-Stil wird diese in einzelnen Geschehnissen erzählt: So etwa ‘eine traurige Geschichte’, ‘Lied der Maria’ ,’Auf der Suche nach der Herberge:Alles voll, ja das ist toll’
bis zum furiosen Finale ‘Gott macht sich zu uns Menschen auf ‘. Der Wechsel von Chorauftritten und Solopartien erzeugte Dynamik, schwungvoll und stimmstark meisterten die Schülerinnen mit sichtbarer Freude am Spiel auch schwierige Passagen. Sie vermochten die Erregung des ungeduldigen Volkes über die Volkszählung des Kaisers , durchgesetzt durch sehr martialisch auftretende Soldaten, musikalisch mit sich steigernden Stimmen darzustellen. Besonders anrührend: Der Gesang der herbergsuchenden Maria: “Angst und Zweifel trage ich im Herzen” (Sehr intensiv: Emily Müller!) ,der durch ein Flötensolo noch unterstrichen wurde.Auch der hartherzig das Paar Maria und Josef abweisende Wirt: “Alles voll,übervoll” ( Mia Kolling) wird musikalisch charakterisiert; sein Hinweis auf den Stall als Quartier stellt auch musikalisch einen Abstieg dar.
Überhaupt: Das Zusammenspiel der Kammermusik-AG und des Chores war schon von besonderer Qualität. Die geduldige Probenarbeit mit den beteiligten Lehrern Hilke Polley, Holger Kelsch , Sebastian Klemm und Christoph Seitz hat hörbar reichlich Früchte getragen. Mit einem vom Publikum mitgesungenen und von der Orgel begleiteten “Macht hoch die Tür” klang dieses gelungene Adventskonzert aus, dessen Einnahmen zur Hälfte an die überkonfessionelle Partnerschule in Ibillin/Nordisrael gehen.

Heinz Schaufler