Gemeinsam.Schule.Leben.

Vom 10. – 21.07.2023 suchten die Schülerinnen der Klassen G10a, A11a und A11b im Rahmen des Compassionpraktikums nicht nur andere Orte und Einrichtungen auf, sondern sie übernahmen andere Rollen und begaben sich auch in ganz andere Lebensperspektiven. So schreibt eine Schülerin, die in einer Pflegeeinrichtung tätig war, folgendes: „Während dem einen Mathe nicht liegt, einem anderen Sport, gibt es Menschen, denen der Alltag ziemlich schwerfällt. Denn wie würdest du einkaufen gehen, wenn du selbst ruckartige Zuckungen, eine allgemeine motorische Beeinträchtigung und zugleich noch nicht einmal in der Lage sein würdest, zu reden?“

Da es eine breite Wahl an Einrichtungen gab, variierten die Einblicke und Erfahrungen. So gab es Praktikumsplätze in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Kindergärten mit besonderem Förderprofil, Schulen mit speziellen Förderangeboten, sozialpädagogischen Einrichtungen und Wohnheimen für Menschen mit Behinderung, um nur einige Einrichtungen aus dem Stellenpool zu nennen. 

Natürlich mischten sich zu Beginn des Praktikums neben den vagen Vorerwartungen auch Bedenken und Ängste, wie man sich mit der Umgebung, den Herausforderungen und den Menschen vor Ort zurechtfinden wird. Diese lösten sich aber meistens schon nach kurzer Zeit, wie es Maleen Klumpp beim Reflexionstag folgendermaßen schildert: „Ich hatte diese Typischen Vorurteile im Kopf: „Hm, Einrichtung für psychisch Belastete, da sind doch bestimmt nur Verrückte“. Direkt an meinem ersten Tag wurde mir das Gegenteil bewiesen. An einem Tisch saßen Menschen, die aussahen und sich verhielten wie du und ich. Menschen, die ihren normalen Alltag lebten und einfach nur nach Kontakten suchten.“ Mitunter waren die gestellten Aufgaben und Erfahrungen so fordernd, dass Valerie Bürgel anmerkt: „Am Ende des Tages fiel ich einfach nur noch ins Bett, weil es sehr anstrengend war.“ 

Im Rückblick auf die zurückliegenden zwei Praktikumswochen meint Maleen Klumpp: „Um er kurz zu halten, mir gefiel es dort und als ich am Freitag nach diesen zwei Wochen wieder ging, umarmten mich die Besucher (meiner Einrichtung)aus Dankbarkeit, dass ich so gerne mir ihre Geschichten angehört habe.“ Im Umgang mit den Senioren ihrer Einrichtung zieht Lisa Finonchenko das Fazit: „Insgesamt ist mir klargeworden: an diesem Ort wird jeder so akzeptiert, wie er ist. (…) Ich finde, dass das in unserer Gesellschaft öfter der Fall sein sollte. Denn jeder von uns ist so besonders und hat eigene Stärken, welche gefördert werden sollten.“  

Im Namen der Klosterschule bedanke ich mich bei allen Einrichtungen, die uns im zurückliegenden Schuljahr Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt haben, und bei euch Schülerinnen des Sozialpraktikums 2022/23 für eure Bereitschaft, dass ihr euch auf Neues eingelassen und euch vielen Herausforderungen gestellt habt. Ebenso gilt mein Dank auch all denen, die sich kreativ im Rahmen der Schreibwerkstatt mit ihren Erlebnissen auseinandergesetzt und die Möglichkeit geben, an ihren Erfahrungen im Reader Anteil zu nehmen. Nicht zuletzt danke ich auch allen Kolleginnen und Kollegen, die die Schülerinnen in ihren Einrichtungen während des Praktikums besucht haben und zum Gelingen des Praktikums beigetragen haben. 

M. Feißt (Verantwortlicher für das Sozialpraktikum)